Neue Auswuchtmaschine für ein breites Maschinenspektrum

Ob Autoreifen, Kurbelwellen oder auch Flugzeugturbinen – jeder starre Körper, der sich um eine feststehende Achse dreht, muss von Zeit zu Zeit ausgewuchtet werden. Ansonsten entsteht eine Unwucht, die zu Vibrationen, erhöhtem Verschleiß oder bei hohen Drehzahlen sogar zur Zerstörung führen kann.
Als Tochterunternehmen des global agierenden Technologiekonzerns DÜRR AG in Stuttgart ist die SCHENCK RoTec GmbH auf maßgeschneiderte Auswuchttechnik und hochwertige Diagnosetechnik spezialisiert – und das für eine Vielzahl von Branchen und Geschäftsfeldern: Angefangen vom Automobilbau über den Maschinenbau und die Turbomaschinenindustrie bis hin zur Luft- und Raumfahrt. Das Auswuchten ist für die Qualität rotierender und oszillierender Bauteile ein wichtiger Arbeitsschritt und trägt gleichzeitig zu einer Erhöhung ihrer Lebensdauer bei.
Optimierung der Technik
Um die bisherige Auswuchttechnik seines Instandsetzungswerkes in Bocholt weiter auszubauen und zu optimieren, entschied sich BENNING im März 2016 für eine Kooperation mit der SCHENCK RoTec GmbH. Eine Entscheidung, die aus Überzeugung getroffen wurde, denn als Weltmarktführer für Auswucht- und Diagnosetechnik stellt SCHENCK sozusagen das Nonplusultra in diesem Bereich dar. Aber auch die durchweg positive Erfahrung mit der bisherigen, von SCHENCK bereitgestellten Auswuchtmaschine, spielte eine entscheidende Rolle.
Gemeinsam blickt man auf eine mittlerweile langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, die gerne auch in Zukunft noch möglichst lange von Bestand sein soll. Demzufolge ist der aktuelle Kooperationsvertrag auf eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren ausgelegt.
Bis 50 Tonnen belastbar
Im Jahr 2011 hat BENNING seinen Maschinenpark in Bocholt so ausgebaut, dass er auf die Instandsetzung von Großmaschinen mit einem Gewicht von bis zu 120 Tonnen ausgelegt ist. Um auch im Bereich der Auswuchttechnik nachzuziehen, folgte im
November 2016 eine Aufstockung des Maximalgewichtes für Rotoren von 10 auf 50 Tonnen. Ein Leistungsmerkmal, das BENNING ganz besonders stolz macht, da es noch mehr Flexibilität in der täglichen Arbeit gewährleistet.
Möglich macht dies die neu in Betrieb genommene SCHENCK Horizontal-Auswuchtmaschine des Bautyps HM70U. Sie stellt das hochtourige und höchst präzise Auswuchten eines breiten Motorspektrums sicher: Sowohl walzenförmige Rotoren mit eigenen Wellenzapfen als auch scheibenförmige Rotoren mit Hilfswellen können bearbeitet werden. Typische Rotoren sind u. a. Elektroanker, Walzen, Turbinen, Spindelwellen, Turbolader, Kurbelwellen, Ventilatoren, Pumpenläufer, Antriebselemente, Werkzeugaufnahmen und Zahnräder.
Der Rotordurchmesser der neuen Auswuchtmaschine liegt bei max. 3.600 mm (über Bett), der Lagerabstand bei max. 8.000 mm, und mit einer Antriebsleistung von 160 kW werden Getriebedrehzahlen von bis zu
4.400 Umdrehungen pro Minute erreicht.

Unempfindlich gegen Stöße
Dank ihrer sehr schmalen, aber stabilen Lagerständer garantiert die Maschine eine hohe Gesamtsteifigkeit und Linearität, bei gleichzeitig sehr geringer Dämpfung. Hier kommt das bewährte SCHENCK-Kraftmessprinzip zum Einsatz. Dieses beinhaltet, dass der mittlere Teil des Lagerständers als robustes Dynamometer ausgeführt ist und die Messwertaufnehmer außerhalb des Kraftflusses liegen, weswegen sie unempfindlich gegen Stöße sind. Ein Prinzip, aus dem sich sehr kurze Umrüstzeiten ergeben.
Auch nach ihrer Inbetriebnahme lässt sich die Auswuchtmaschine HM70U mithilfe verschiedener Zusatzmodule (z. B. zum Massenausgleich) zu jeder Zeit beliebig erweitern und an neue Leistungsanforderungen problemlos anpassen („pay as you grow“).
Schnelles & sicheres Arbeiten
Wichtiger Bestandteil des Bautyps HM70U ist zudem die mitgelieferte Bedienungssoftware CAB 920 SmartTouch. Diese ist aktuell die neueste Version der Firma SCHENCK. Mit ihr wird die bewährte Messtechnik unverändert auf höchstem Qualitätslevel gehalten. CAB 920 verbindet höchste Messpräzision mit einer einfachen Bedienung. Voraussetzungen, die BENNING ein schnelles und sicheres Arbeiten ermöglichen – und das bei jeder
nur denkbaren technischen Rotorvariante.
Änderungen in relevanten Normen und Richtlinien, die ein System-Update erforderlich machen, können schnell und unkompliziert umgesetzt werden. Ebenso ist BENNING in der Lage, technische Verbesserungen bei der Hard- und Software, die durch SCHENCK auf den Markt gebracht werden sollen, vorab im Bocholter Instandsetzungswerk zu testen. Für den Kunden bedeutet das, dass er von einer Technik profitiert, die sich stets auf dem neuesten Stand befindet – denn nur so kann BENNING seinem Anspruch, mit höchster Präzision und Qualität eine maximale Kundenzufriedenheit zu erzielen, in vollem Maße gerecht werden.
Weitere Informationen
Autor/Kontakt: Matthias Loerwink
Telefon: +49 2871 93 318
E-mail: m.loerwink@benning.de