Ökologische Verantwortung und maximale Produktionssicherheit
Steigende Öl- und Gaspreise sowie eine zunehmende Nachfrage aus Asien und anderen Schwellenländern – Diese beiden Trends prägen aktuell die globale Petrochemie. Gleichzeitig verschärft sich der weltweite Wettbewerb. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg sind ein langfristiger und nachhaltiger Zugang zu Rohstoffen, innovativen Technologien und neuen Märkten.

Russland gehört zu den rohstoffreichsten Ländern der Erde. Mit Grenzen zu den Märkten der Zukunft nimmt es als Produktionsstandort eine entscheidende Position ein. Um auf die veränderten Marktanforderungen zu reagieren, hat sich das größte Land der Welt eine grundlegende Modernisierungskur bei der Erdölverarbeitung verordnet. Bis 2020 sollen 124 Raffinerien neu gebaut oder modernisiert werden. Zusätzlich soll die Verarbeitungstiefe auf 85% steigen. Werfen wir einen Blick auf eines der bedeutendsten Zentren der russischen Ölverarbeitung: Nischnekamsk in der Republik Tatarstan.

OAO Nishnekamskneftekhim
Nischnekamsk liegt ca. 240 km östlich der Republikhauptstadt Kasan. Die Stadt mit etwa 234.000 Einwohnern entstand 1961 als Arbeitersiedlung beim Aufbau eines großen petrolchemischen Kombinats, dem heutigen Unternehmen OAO Nishnekamskneftekhim (NKNK).
NKNK besteht heute aus zehn einzelnen Werken und hat sich zu einem der größten Unternehmen in Russland entwickelt. Neben dem unternehmerischen Auftrag ist sich NKNK auch der ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst.
Produziert werden in erster Linie synthetische Kautschuke sowie verschiedene Kunststoffe wie Polystyrol, Polypropylen oder Polyethylen. Damit wurde 2012 ein Umsatz von umgerechnet ca. 2,5 Mrd. Euro erzielt. Etwa 50 % der Produkte sind bereits heute für den Export bestimmt.
Bei der Produktion von synthetischem Kautschuk werden immer noch erhebliche
Mengen Energie verbraucht. Mit 9,2 % des Stromverbrauchs ist NKNK der größte Stromabnehmer der Republik Tatarstan.
So wurde im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung ein Programm zur Energieeinsparung ins Leben gerufen. Ziel der Planungsingenieure: eine Balance zwischen guter Energieeffizienz und maximaler Anlagenverfügbarkeit finden.
Die Zusammenarbeit zwischen NKNK und BENNING reicht bereits mehr als 15 Jahre zurück. Im Rahmen der Modernisierung und Erweiterung installierte BENNING seit 2011 zwölf hocheffiziente sichere USV-Systeme der Typen ENERTRONIC I, L und modular mit bis zu 120 kVA Leistung und einige Gleichrichtersysteme der Baureihen THYROTRONIC und THYROSOT. Die Systeme stellen seitdem die Stromversorgung der Produktion, den Betrieb der Notbeleuchtungen, der Mess- und Regeltechnik und der Kontrollzentren sicher.

TANEKO
2005 entschloss sich die Regierung der Republik Tartastan einen weiteren bedeutenden petrochemischen Komplex im Gebiet Nischnekamsk zu errichten.
Mit TANEKO wurde das größte petrochemische Projekt in Russland seit 30 Jahren gestartet. Hauptinvestor ist Tatneft.
Während der mehr als fünfjährigen Bauphase waren zeitweilig bis zu 15.000 Bauarbeiter vor Ort beschäftigt. Eine neue Ölpipeline von 118 km, eine Produktionsleitung (Rekonstuktion) von 188 km und sogar eine eigene Eisenbahnlinie von ca. 40 km Länge entstanden.
2010 wurden dann die ersten vier Produktionsanlagen in Betrieb genommen. Sie erreichen heute eine Öl-Verarbeitungstiefe von 74%. Am Ende des Projektes werden 97% erreicht. Ein Wert, der zu den besten Kennziffern weltweit gehört. Heute produziert TANEKO 18 verschiedene Ölprodukte und verarbeitet dabei acht Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr.
Ebenso wie bei NKNK erkennt man in den modernen TANEKO-Werken ein ausgewogenes Verhältnis von Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und sozialer Verantwortung.
Auch hier vertraute man auf die Expertise der Firma BENNING. Bereits in der Planungsphase 2005-2006 waren BENNING Mitarbeiter in die Gespräche der Projektgruppen eingebunden. Im Zuge des Projektes lieferte BENNING für die sichere Stromversorgung des gesamten Komplexes seit 2010 mehr als 45 THYROSOT-Systeme, mehrere große DC-Verteilungen sowie einige USV-Anlagen des Typs ENERTRONIC I.
Die Stromversorgungsanlagen sichern den Betrieb der Umspannstationen sowie der Pumpen und Belüftungssysteme, die in der Produktion eingesetzt werden.

GAZPROM und das Weiße Haus
BENNING ist in Russland bekannt für Qualität und Kompetenz. Nicht erst seit man die Notstromversorgungssysteme der Telekommunikationseinrichtungen für den Regierungssitz in Moskau, das Weiße Haus, geliefert hat.
Auch die langjährigen Geschäftsbeziehungen zu Gazprom haben zu einem hervorragenden Image beigetragen.
Aber es gibt einen weiteren Grund, der die Unternehmen TANEKO und NKNK zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit BENNING bewog: BENNING bietet aufgrund seiner hohen Fertigungstiefe die Möglichkeit, Stromversorgungen und -verteilungen zu individualisieren. So passten die Ingenieure beispielsweise das THYROSOT-Gleichrichtersystem speziell an die Anforderungen der russischen Industrie an.
Prozess-Sicherheit und schneller Service
Ob Förderung oder Aufbereitung, on-shore oder off-shore: In der Öl-, Gas-, Petrochemischen- und Chemischen Industrie herrschen Bedingungen, die höchste Anforderungen an die Prozess-Sicherheit und die Qualität aller am Produktionsprozess beteiligten Anlagen und Systeme stellen. Die Wirtschaftlichkeit der Anlagen und ein reibungsloser Betrieb stehen daher im Mittelpunkt für jeden Anlagenbetreiber.
Eine ungeplante Abschaltung oder ein Totalausfall der kontinuierlich betriebenen Anlagen führt zu hohen Kosten. Die unterbrechungsfreie Versorgung der Anlagen mit Strom gehört daher zu den sensibelsten Bereichen.
Nur ein Unternehmen, das weltweite Kompetenz und Beratung vor Ort garantiert, zuverlässige Produkte bietet und im Fall eines Falles Servicepersonal und Ersatzteile umgehend zur Verfügung stellt, kann Anlagenbetreiber in diesem Marktsegment als Partner überzeugen. BENNING unterhält weltweit Servicestützpunkte - Auch in der Nähe von Nischnekamsk. Davon profitieren TANEKO und NKNK: Ein kurzfristiger Serviceeinsatz durch BENNING ist jederzeit garantiert.
Weitere Informationen
Autor/Kontakt: Dietmar Papenfort
Tel.: 0 28 71 / 93 -237
E-Mail: d.papenfort@benning.de