Wissenstransfer vom Hersteller zum Anwender

Im Zeitalter von Industrie 4.0 und digitaler Vernetzung ist die permanente Verfügbarkeit einer zuverlässigen Stromversorgung von signifikanter Bedeutung. Denn schon kurze Netzausfälle oder -störungen können erhebliche Ausfallzeiten innerhalb der Produktionsprozesse verursachen. Daher steigen nicht nur die Anforderungen an die Qualität der eingesetzten Stromversorgung, sondern auch an das Personal, welches für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Anlage verantwortlich ist.
Heute sind viele Geräte aufgrund der sogenannten HMI’s (human maschine interface = Mensch Maschine Schnittstelle) einfach und relativ fehlersicher zu bedienen. Dennoch kann eine allein intuitive Bedienung nach dem Prinzip „Try and Error“, wenn es um Sicherheit geht, keine Lösung sein.

Einweisungen minimieren Fehler
Tatsächlich stellen Bedienfehler auch bei den heute bereits vielfach eingesetzten redundanten Systemen nach wie vor ein Ausfallrisiko da. Um dem Vorzubeugen, ist es sinnvoll, dass das Personal entsprechend eingewiesen ist. Dies kann zum Beispiel im Rahmen der Inbetriebnahme stattfinden.
Potenziale ausschöpfen
Die Ausstattung moderner Stromversorgungssysteme beinhaltet eine Reihe von serienmäßigen oder optionalen Funktionen, welche bei optimalem Einsatz einen besonders wirtschaftlichen Betrieb und eine effiziente Überwachung des Systems ermöglichen. Daher kann es bei erstmaligem Einsatz eines Produktes nützlich sein, eine über die Einweisung hinausgehende Schulung in Anspruch zu nehmen. Der Teilnehmer lernt den Funktionsumfang detailliert kennen und ist anschließend in der Lage, den damit verbundenen Nutzen für die eigene Anwendung zu bewerten. Ist beispielsweise die Überwachung des Systems über eine Netzwerkverbindung denkbar, sollte man die zur Verfügung stehenden Schnittstellen kennen und die Sicherheitsfunktionen beurteilen können. Auch sind eventuell notwendige Absicherungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
Schnelle Fehlerbehebung
Die zur Behebung einer Störung benötigte Zeitspanne kann von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen variieren und setzt sich zusammen aus der:
- Reaktionszeit (von der Alarmierung bis zum Eintreffen vor Ort)
- Diagnosezeit (für die Feststellung des konkreten Problems)
- Zeit für die Reparatur
- Zeit für die Wiederinbetriebnahme des Systems
Dieser Zeitraum ist mit hohen Risiken für die kritische Last verbunden und führt nicht selten zu wirtschaftlichen Verlusten. Insbesondere, wenn die Anlage in weiter Entfernung vom Hersteller betrieben wird, sollten sich für eine erste Fehlerdiagnose ausgebildete Mitarbeiter vor Ort befinden.
Dieses verkürzt signifikant die Diagnosezeit. Denn sie können die richtigen Informationen zusammenstellen und an den Service des Herstellers übermitteln. Er kann die notwendigen Ersatzteile bereitstellen und die Anlage damit instand setzen. Zusätzliche Ausfallzeiten, bedingt durch mehrfache Anfahrten, sowohl für die Fehlerdiagnose als auch für fehlende Ersatzteile, werden vermieden.
Darüber hinaus ermöglichen modulare Stromversorgungssysteme nicht nur eine wesentlich einfachere Fehleranalyse, sondern auch eine schnellere Reparatur. Fehler können durch den Austausch des defekten Moduls behoben werden. Insbesondere „Hot Swap“-fähige Systeme bieten hier entscheidende Vorteile, da der Modulaustausch auch von geschulten Mitarbeitern vor Ort durchgeführt werden kann. Hier verhilft die Schulung zur nötigen Sicherheit und ermöglicht es, die Ausfallzeiten ganz oder auf ein Minimum zu reduzieren.
Schulungen als Multiplikator
Werden Produkte über einen mehrstufigen Vertrieb im Markt platziert, pflegt der Endanwender oftmals keinen direkten Kontakt zum Gerätehersteller. In der Regel ist dann der Handel erster Ansprechpartner des Kunden. Eine entsprechende Schulung beim Hersteller befähigt diesen viele Probleme kompetent und schnell zu lösen. Eine gute Schulung trägt somit im Laufe des Product-Life-Cycle zur Zufriedenheit des Kunden mit dem erworbenen Gerät bei.
Kommen neue Produkte auf den Markt, wie z. B. aktuell die neue BELATRON Ladegeräteserie, muss sichergestellt werden, dass der Vertriebspartner alle Funktionen und Möglichkeiten des Produktes kennt und Potenziale, die sich daraus ergeben einschätzen kann. So vorbereitet wird er dem Endkunden, die für den jeweiligen Anwendungsfall, optimale Lösung anbieten. BENNING legt daher großen Wert auf die systematische Schulung der Vertriebspartner. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Traktions-Ladegeräte und schließt selbstverständlich nicht die Schulung von Endkunden aus.
Praxisnahe Schulungen an stationären Stromversorgungssystemen beinhalten auch Schalthandlungen, die bei Einweisungen vor Ort meist nur theoretisch behandelt werden können. Die genauen Schulungsinhalte werden vorab mit dem Kunden individuell auf die eingesetzten Systeme abgestimmt.

Wissen richtig anwenden
In vielen Fällen reichen die Kenntnisse über Funktionsumfang und Handling eines Gerätes jedoch nicht aus. Betrachten wir hierzu den Bereich der Prüf-, Mess- und Sicherheitsgeräte.
Aufgrund des in der Vergangenheit aufgetretenen hohen Unfallaufkommens, fordert der Gesetzgeber schon seit vielen Jahren die regelmäßige Prüfung aller elektrischen Anlagen und Betriebsmittel. Hierzu werden moderne Prüfgeräte eingesetzt, welche die Prüfprozesse teilautomatisiert durchführen und dokumentieren.
Gerade diese Automatisierungsmöglichkeiten suggerieren jedoch eine Einfachheit, die nicht immer gegeben ist. Denn zunächst einmal ist der Prüfer gefordert. Damit das Prüfgerät die richtigen Prüfungen vornimmt, muss er genau angeben, was bei dem jeweiligen Prüfling explizit erforderlich ist. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Prüfobjekten kein leichtes Unterfangen, da Wissen, das nicht regelmäßig abgerufen wird, schnell in Vergessenheit gerät.
Hinzu kommt, dass sich Normen, die den Stand der Technik widerspiegeln, regelmäßig ändern. Somit ergeben sich zusätzliche Herausforderungen an die kontinuierliche Weiterbildung des Prüfers.
BENNING trägt dieser Situation während der Schulung Rechnung. Neben der effizienten Bedienung wird detailliert die korrekte Umsetzung der Normen vermittelt und über vergangene Änderungen oder sich abzeichnende Neuerungen informiert. Entsprechend abgestimmte Schulungsmöglichkeiten bestehen beispielsweise für die Installationsprüfgeräte BENNING IT 105, IT 115 und IT 130 sowie für die Gerätetester BENNING ST 710, ST 725, 750 A und ST 755/760.
Das Schulungsangebot umfasst:
Bereich Prüf-/Messgeräte
- Installationsprüfungen BENNING IT 105, IT 115 und IT 130
- Geräteprüfungen BENNING ST 710, ST 725, ST 750 A und ST 755/760
- Prüfen von Photovoltaikanlagen BENNING PV 1-1, PV 2 und PV 3 (Termine unter www.benning.de oder auf Anfrage)
Bereich Traktionsladegeräte
- Ladegeräte Baureihe BELATRON
- Ladegeräte Baureihe TEBETRON
- Batteriesysteme LIONIC
- Batteriecontroller BATCOM digital+ (Termine auf Anfrage) Bereich stationäre Anlagen
Bereich stationäre Anlagen
- USV-Anlagen Baureihe ENERTRONIC
- Stromversorgungen Baureihe BLT
- Stromversorgungen Baureihe BLI
- Fernüberwachungssystem MCU 3000 (Termine auf Anfrage)
Zusammenarbeit mit dem Vertrieb
Bedarfsgerechte Schulungen richten sich nach den Anforderungen des Marktes. Speziell die Mitarbeiter des Vertriebs pflegen z. B. auf Messen den direkten Kundenkontakt. Ein reger Austausch zwischen dem BENNING Vertrieb und dem Schulungsbereich stellt sicher, dass die aktuellen Wünsche der Kunden in die Schulungen einfließen. So werden heute, auf Anregung des Vertriebs, sowohl individuell abstimmbare als auch feste Schulungstermine angeboten. Falls mehrere Schulungen aus dem Bereich der Prüf- und Messtechnik gewünscht sind, können diese terminlich aufeinander abgestimmt werden. Mehrfache Anreisen werden vermieden.
Schulungen im Herstellerwerk
Um den unterschiedlichen Schulungsbedürfnissen gerecht zu werden, stehen am BENNING Unternehmensstandort in Bocholt moderne Seminarräume, ausgestattet mit den aktuellsten Gerätereihen, zur Verfügung.
Eine Schulung im Herstellerwerk findet in einem klar abgegrenzten Rahmen statt. Das Training ist sehr effizient, denn störende Einflüsse des betrieblichen Tagesgeschäftes werden vermieden. Ebenso ermöglicht die räumliche Nähe zur Entwicklung und Fertigung bei Bedarf das Hinzuziehen weiterer Spezialisten.
Obwohl Einweisungen für stationäre Anlagen auch vor Ort durchgeführt werden, bietet sich die externe Weiterbildung beim Hersteller an. Beispielsweise lassen sich Schalthandlungen, die vor Ort nur in der Theorie erklärt werden können, hier ohne die Gefährdung der kritischen Verbraucher ausführen und erlernen.
Tendenz steigend
Die Teilnehmerzahlen im BENNING Schulungsbereich sind in den letzten zehn Jahren um mehr als 40 % gestiegen. Ein Trend, der sich auch im laufenden Jahr 2019 fortsetzt. Dieses belegt eindrucksvoll, dass Unternehmen zunehmend erkennen, wie sehr Schulungen zum sicheren und wirtschaftlichen Betrieb beitragen.
Weitere Informationen
Kontakt: Markus Hegemann
Tel.: +49 2871 93-9474
E-Mail: m.hegemann@benning.de
Schulungstermine: Dorothee Wodianka
Tel.: +49 2871 93-470
E-Mail: d.wodianka@benning.de