Nimmt man das BENNING MM 7-2 nach dem Auspacken zum ersten Mal in die Hand, dann fallen sofort zwei Dinge auf: Der schwarze Rahmen um das Gerätegehäuse ist nicht etwa schnödes Hartplastik, sondern ein griffiges gummiartiges Material. Und das ist angenehmerweise nicht so übertrieben klebrig wie viele andere, eher silikonartige Materialien, die sich deshalb auch nur schlecht reinigen lassen.

Der zweite Punkt betrifft Form und Verarbeitung des Gehäuses. Das MM 7-2 ist relativ kompakt gehalten und liegt daher hervorragend in der Hand. Insgesamt macht das komplette Gerätegehäuse einen enorm stabilen Eindruck: es knarzt und knistert absolut nichts, wenn man das Gerät mit zwei Händen in sich zu verdrehen versucht.

Messspitzen mit minderwertiger Oberflächenvergütung sind geradezu eine Gewähr für wackelige Kontaktierungen mit entsprechenden Messfehlern. Und wenig flexible, bei Kälte noch zunehmend starre Prüfleitungen, erfreuen den Messtechniker auch nicht eben. BENNING hat dem MM 7-2 erfreulicherweise qualitativ dem Gerät angemessene Prüfleitungen spendiert. So besteht die Leitungsisolation aus Silikon, damit bleiben die Messleitungen selbst bei niedrigen Temperaturen hochflexibel und auch den Kontakt mit heißen Objekten (Lötkolben) überstehen sie schadlos.

Spezielle Messfunktionen für HLK-Techniker ermöglichen Kontrollmessungen des Ionisationsstroms an Flammensensoren sowie die Messung des Opferanodenstroms an Warmwasserspeichern.

Im 600-µA-Messbereich erzielt das BENNING MM 7-2 eine Auflösung von 0,01 µA und ermöglicht hiermit die exakte Beurteilung auch geringer Gleichströme.

Im Temperaturmessbereich können beispielsweise Abgastemperaturen, sowie Wasser- und Lufttemperaturen in Heizungs- und Klimasystemen gemessen werden. Die zusätzliche Mitnahme weiterer Spezialmessgeräte kann hierdurch oft entfallen.

Zur berührungslosen Spannungsdetektion steht die VoltSensor-Funktion zur Verfügung. Im vorderen Bereich des Gehäuses ist ein Spannungsdetektor für elektrische Wechselfelder verbaut. Dieser wird über die Taste „VoltSense“ aktiviert. Durch nochmalige Tastenbetätigung kann dessen Empfindlichkeit ausgewählt werden. Zusätzlich signalisiert das MM 7-2 die Stärke des Spannungsfeldes akustisch und über ein vierstufiges, horizontales Balkendiagramm.

Praktisch ist – neben der natürlich vorhandenen automatischen Messbereichswahl – die „AutoV“ genannte automatische AC/DC-Umschaltung im Spannungsmessbereich. Hierbei wählt das Multimeter vollautomatisch sowohl den passenden Messbereich als auch die Messfunktion (AC oder DC) aus, so dass sich der Anwender ganz auf seine Messaufgabe konzentrieren kann.

Zur Fehlersuche steht eine optische und akustische Durchgangsprüfungsfunktion zur Verfügung, die mit einer Ansprechzeit von unter 100 µs außerordentlich reaktionsschnell ist. Das ist sehr erfreulich, da hier leider relativ viele Multimeter ziemlich träge sind und sich das Aufspüren von sogenannten Wackelkontakten damit schwierig bis unmöglich gestaltet.

Auch bei der Diodenprüfung ist das BENNING MM 7-2 ziemlich flott. Das ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium, das dem Servicetechniker auf der Suche nach defekten Halbleitern eine Menge Zeit spart, zumal das Gerät defekte Dioden auch noch zusätzlich akustisch signalisiert.

Insgesamt betrachtet eignet sich das neue BENNING MM 7-2 sehr gut als universelles Diagnosewerkzeug, da es neben seiner umfangreichen Funktionalität auch jeweils breite Messbereiche bietet.

Obwohl das MM 7-2 sehr umfänglich ausgestattet ist, findet man sich durch das klare Layout und die eindeutigen Beschriftungen am Bedienfeld schnell und problemlos zurecht. Die in Blau gehaltenen Funktionen auf der zweiten Ebene am Messbereichs-Wahlschalter sind einfach durch einen Druck auf die ebenfalls blaue Taste direkt anwählbar und auch wieder genauso zu deaktivieren. Das Bedienkonzept ist durchdacht und einfach strukturiert, so dass ein langwieriges Studium der Bedienungsanleitung entfallen kann. Auch Anwender, die das Gerät nur gelegentlich oder erstmalig nutzen, werden damit kaum Probleme haben.